Ludwig von Schauenburg (1042-1123) war einer der wichtigsten Ludowinger, und gilt als Erbauer der Wartburg bei Eisenach und der Neuenburg bei Freyburg/Unstrut, die ihr Kernland abstecken und schützen sollten, und die mit der Hohen Straße bzw. Via Regia (Königsstraße im Mittelalter) verknüpft sind. Seine Nachkommen wurden Landgraf von Thüringen bzw. Bischof von Naumburg. Sein Verweilen in Halle geht aus einer Sage hervor und konnte nie eindeutig belegt werden; jedoch war es keinesfalls freiwillig:
Im Jahr 1085 soll er während einer Schweinejagd den Pfalzgrafen Friedrich III. erstochen haben. Die Weitergaben der Sage vermuten zum einen eine Herrschaftsabsicht über die Pfalzgrafschaft Sachsen, die zu dieser Zeit dem Haus der Grafen von Goseck (bei Weißenfels) gehörte, und zum anderen eine Tat aus Liebe, um Adelheid - die Angetraute Friedrichs III. - ehelichen zu können. Die Tat blieb nicht ungesühnt und Ludwig von Schauenburg wurde auf der Burg Giebichenstein eingesperrt. Zudem wurde nicht er der neue Pfalzgraf, sondern der Schwager Friedrichs III., der Graf von Sommerschenburg.
Kurz vor dem Tage der Hinrichtung soll der Graf während eines Aufenthalts auf dem Burgturm die Gelegenheit genutzt haben, um in die umfließende Saale zu springen. An deren Ufer wartete bereits ein Diener mit einem Boot. Dieser Umstand führte zu dem berühmten Pseudonym "Ludwig der Springer". Nach ihm ist das von der Giebichensteinbrücke aus zu sehende, einzelne Fenster benannt, das Schriftsteller wie Ludwig Tieck oder Joseph von Eichendorff begeisterte. Man vermutet, dass die Wächter, die ihm halfen, diese Version mit dem Sprung erfanden. Zweifel am Wahrheitsgehalt der Sage bestehen zudem darin, dass sein Beiname "Saltator" (in anderen Quellen "Salicus") mit "Springer" anstatt "Salier" und damit falsch übersetzt wurde.
Des Mordes wurde er vor allem von Friedrich IV., dem Sohn des getöteten Pfalzgrafen, bezichtigt, der den Stiefvater im Jahr 1107 dafür sogar zum Zweikampf nach Merseburg forderte, was erst durch das Eingreifen des Kaisers Heinrichs V. unterbunden wurde. Friedrich IV. hatte durch die Heirat seiner Mutter jede Chance auf das Amt des Pfalzgrafen verloren und mußte sich nach Bottendorf zurückziehen. Denkbar ist freilich, dass Ludwig wegen seiner Gegnerschaft zum König inhaftiert wurde. In seiner Zeit galt die Urheberschaft Ludwigs aber als sicher. Sie wurde nicht nur von Chroniken vermutet, die vermeldeten, dass drei Männer die Tat in seinem Auftrag vollbrachten, sondern auch auf dem Sühnekreuz, das gestiftet wurde, stand, dass Ludwig der Täter war.