Als vierter Reliefstein am Saaleufer der Ziegelwiese folgte nach Saalaia (2013), Acheloos (2015) und Saaleschwimmer (2016) im Jahr 2017 eine der bekanntesten Gestalten im Zusammenhang mit der halleschen Saale: Ludwig der Springer. Wie so oft bei historischen Gestalten ist umstritten, wie viel an der Geschichte des Ludwig von Schauenburg (1042-1123) der Wahrheit entspricht.
Die Bezeichnung als "Springer" basiert auf der Erzählung, dass er etliche Jahre nach dem Mord am Pfalzgrafen Friedrich III. von Goseck als Täter inhaftiert wurde. Wo das geschah, ist der offiziellen Geschichtsschreibung nicht bekannt, aber die Sage berichtet von einer Haft in der Burg Giebichenstein, von einer drohenden Hinrichtung und von einem Sprung aus dem Burgturm in die Saale, durch den er entkam.
Im Jahr 1936 wurde ein erstes Kunstwerk am Saaleufer in der Nähe der Giebichensteinbrücke geschaffen, das an den Ludowinger erinnert, und wohl als Denkmal gedacht war. Ludwig wurde dort ähnlich wie Heinrich in Merseburg dargestellt: Als Wächter, dessen Blick in die Ferne schweift. Klaus-Dieter Gerlang entschied sich für eine weitaus weniger pathetische Darstellung und konzentrierte sich auf den Sprung Ludwigs. Das Relief zeigt Ludwig mit wehendem Mantel.