Westlich von Kröllwitz befinden sich die Brandberge und in deren Umfeld siedelte man im 19. Jahrhundert ein besonderes Gestüt an, dass nach dem unmittelbar benachbarten Kreuzvorwerk benannt wurde. Es entstand als Königliches Landesgestüt im Jahr 1888, wie man in dem Führer Halle und Umgebung. Ein Wegweiser für Fremde und Einheimische nachlesen kann. Dort nennt man es auch "Hengstdepot für die Provinz Sachsen". Und das nicht ohne Grund, denn nach anfänglich 95 Pferden wurde die Zahl später weiter aufgestockt und schließlich verdoppelt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Zeit der hier gezüchteten Kaltblüter vorbei, denn ihr Haupteinsatzfeld, die Landwirtschaft, wurde zunehmend mechanisiert. Wie man der Pressemitteilung der Martin-Luther-Universität aus dem Jahr 2011 entnehmen kann, wurde aber die erste Schließung 1952 durch Professor Werner Wussow rückgängig gemacht. Zum Ende des nächsten Jahrzehnts war es aber erneut soweit und die Gebäude wurden unterschiedlichen Nutzungen zugeführt: erst war es verschiedenartige Sportstätte und später Bullenzuchtanlage.
Mit der Schließung dieser Anlage begann der Verfall der Gebäude und es war zu befürchten, dass sie das übliche Schicksal ereilen würde. Die langgezogenen roten Backsteinbauten prägen aber zum Glück bis heute das Bild der Straße wesentlich mit und stehen in einem gewissen Kontrast zu den Hochhäuser am Weinberg-Campus und am Klinikum Kröllwitz. Der Verfall der Anlagen wurde durch eine Umnutzung zu Wohnzwecken erfolgreich gestoppt.