Straßennamen bedurften schon zu DDR-Zeiten in dem einen oder anderen Fall eines Erklärungsschildes, da sie an oft nur wenig bekannte Personen erinnerten. Diese zumeist den Kämpfern gegen Faschismus gewidmeten Tafeln wurden nach 1989 nach und nach wegsaniert, etwa in der Elsa-Brändström-Straße oder in der Paul-Suhr-Straße. Eine Wiederbelebung dieser Idee führte zu unverhofften Ausmaßen, so dass mittlerweile sehr viele Straßennamen durch gestiftete Schilder erklärt werden. Neben dieser den Gedenktafeln ähnlichen Form hat sich eine zweite neue Form herauskristallisiert, nämlich Wandbilder, die Straßennamen erklären. Es sind bei weitem nicht so viele, doch sind fast alle in ein und demselben Stil gehalten.
Eine Ausnahme von diesen stellt das Wandbild an der Lutherstraße dar, das sich erst auf den zweiten Blick als solches erschließt. Zu sehen sind auf diesem einzelnen Stationen aus Martin Luthers Leben, darunter die Wartburg in Eisenach und der Rote Turm in Halle, wo er sich mehrfach aufhielt. Zudem ist Luther als Mönch auf einem Fahrrad zu sehen. Parodistische Elemente wie dieses finden sich verschiedene und laden zum längeren Betrachten des recht weit oben angebrachten Schaubildes ein.