Halle entwickelte sich ab dem Jahr 1840 zu einem Eisenbahnknotenpunkt, da es der Saalestadt gelang, den Durchgangsverkehr auf sich zu ziehen und damit Leipzig zum umgehen. Dadurch, dass die Messestadt für Preußen im Ausland (Sachsen) lag, konnte Halle stets damit argumentieren, dass eine Linienführung über Halle sinnvoller ist.
Da sich der preußische Staat lange aus dem Geschäft des Eisenbahnbaus heraus hielt, gab es zwar eine ganze Reihe von Verbindungen, aber keine nennenswerte Verwaltungsstruktur in Halle, obwohl es beim Bau der Bahn nach Guben/Sorau sogar ausdrücklich zur Verpflichtung gemacht wurde, dass deren Hauptsitz in Halle sein solle. Erst mit der Verstaatlichung der Eisenbahnen in den 1880er Jahre änderte sich die Lage und nach einer Reform im Jahr 1895 erhielt Halle eine eigene Königliche Eisenbahndirektion.
Neben diesem imposanten Gebäude, das für Dutzende Bahnlinien zuständig war, entstand in den Jahren 1928 bis 1930 ein Reichsbahnamt im Stil der Moderne. Dieser Erweiterungsbau wurde mit einer Verbindungsbrücke über die Buddestraße versehen, die im Jahr 2010 abgerissen wurde.
Zeitweise befand sich in dem u-förmigen Gebäude mit Innenhof und Stufengiebel eine Bankfiliale.