Die Moritzburg wurde zwischen 1484-1503 als künftige Residenz der Magdeburger Erzbischöfe an einem Nebenarm der Saale, der Mühlgrabensaale, errichtet. Mit ihren über 520 Jahren ist sie die jüngste Saaleburg. Halle besitzt damit sowohl die älteste (Burg Giebichenstein) als auch die jüngste Burg an der Saale. Ihr Name ist dem heiligen St. Moritz gewidmet, dessen Verehrung sich vielerorts in Halle zeigt.
Der Grundriss der im spätgotischen Stil errichteten Burganlage besteht aus einem unregelmäßigen Viereck, dessen Spitzen von je einem Rundturm gezeichnet werden. Der Eingang zur Residenz befindet sich an der Ostseite und wird von einem sechseckigen Turm beherrscht.
Während des Dreißigjährigen Krieges brach am 06.01.1637 ein verheerender Brand in der Burg aus, der den West- und Nordflügel in eine Ruine verwandelte. Zu dieser Zeit war die Burg von den Schweden belagert wurden, in der bereits Herzog August von Sachsen-Weißenfels residierte. Nach dessen Tod wechselten die Besitzer der Burg und deren Nutzung vielfach, so z.B. als Lazarett während der Napoleonischen Kriege. Im Jahr 1852 kam sie wieder in preußischem bzw. staatlichem Besitz und 1865 wurde mit dem Garnisonslazarett in direkter Nachbarschaft ein eigenes Gebäude errichtet.
Seit den 1820er Jahren gab es Pläne, die inzwischen zusehend verfallende Burg für die hallesche Universität zum Teil neu zu erbauen. Sie scheiterten aber aus Kostengründen. In den 1890er Jahren wurden Teile restauriert, darunter die Kapelle im Nordosten. Kurz darauf wurde ein Gebäude für das Städtische Museum für Kunst und Kunstgewerbe ergänzt, das sich am Aussehen des Talamtes orientierte, das 20 Jahre zuvor am Hallmarkt abgerissen worden war.
Das Museum machte sich um die Förderung des Expressionismus verdient und besteht heute als Staatliche Galerie Moritzburg. An der Hofseite wurden verschiedene Portale aus dem Stadtbild verbaut, im Hof selbst werden Kunstwerke ausgestellt, darunter das Ehrenmal für die Opfer des Faschismus und die Portalfiguren vom Kraftwerk Trotha. Zudem befindet sich in der Moritzburg die Veranstaltungsstätte Turm.