Einen schönen Blick auf Paulusviertel und Innenstadt hat man vom Großen Galgenberg aus. Dies wurde 1893 noch dadurch gesteigert, dass man einen Turm in den Südhang baute, dessen Aussichtsplattform von oben (Norden) zugänglich ist. Errichtet wurde er zwar in erster Linie als Hochbehälter des Wasserwerks Giebichenstein, aber von Anfang an auch als Aussichtsturm genutzt. Durch die nachfolgenden Baumanpflanzungen ist die Sicht gen Norden (etwa zum Reilsberg oder gen Giebichenstein/Kröllwitz) mittlerweile eingeschränkt. Markante Bauwerke aus Halles Norden und Osten, etwa den Wasserturm Nord, die Pauluskirche oder auch die Stephanuskirche, sind aber dennoch gut zu erblicken. In der Ferne zeigt sich unter anderem die Marktkirche, die Kirchen in Halles Süden oder auch das Kraftwerk von Schkopau.
Galgenberg ist ein häufiger Name für Gerichtsplätze im Umkreis von Ortschaften, aber auch für solche Hügel, auf denen man vorzeitliche Gräber fand und von denen man daraufhin annahm, es sei die Richtstätte gewesen. Diese zweite Erklärungsmöglichkeit ist in Halle nahezu ausgeschlossen, da sowohl für den Kleinen als auch für den Großen Galgenberg direkt anstehender Porphyr typisch ist, so dass kaum an Bestattungen gedacht werden kann. Vielmehr handelte es sich um den Gerichtsplatz des Amtes Giebichenstein, der sich hier über Jahrhunderte hinweg befand. Markant für das Areal des Großen Galgenbergs ist der schnelle Wechsel von der Wohnbebauung westlich des Bahndamms hin zum Waldstück östlich davon.