Im Jahr 1976 jährte sich der Geburtstag von Ernst Thälmann zum 90. Mal, weshalb ihm zu Ehren ein neuer Aussichtsturm in der Dölauer Heide errichtet wurde. Sieben Treppen mit zusammen 85 Stufen führen hinauf zur Plattform, an der die wichtigsten Aussichtsobjekte mit Metallplatten verewigt sind. Kolktürme gab es bereits zweimal in dem Stadtwald. In der Art der Bauweise sind sich alle drei sehr ähnlich, indem eine Treppe mit Absätzen um einen Mittelpunkt herum zur Plattform führt, allerdings befand sich der sogenannte "2. Kolkturm", ein Holzbau, auf dem Schwarzen Berg, wo er 1944 errichtet wurde und bis in die 1960er Jahre hinein bestand.
Der erste Kolkturm entstand 1880 auf Betreiben der Kolk-Gesellschaft, einer humoristischen Vereinigung, die sich wenige Jahre später aber auflöste. Deshalb war niemand direkt für den Erhalt des Turms zuständig, so dass der Holzturm 1921 nach einem Anschlag (Vandalismus) abgerissen wurde. Der heutige Bau ist ähnlich hoch wie sein direkter Vorgänger an dieser Stelle, hat auch ein ähnliches Treppenkonzept, legt diese aber weiter aus. Der erste Kolkturm hatte allerdings ein Dach über der Plattform. Heute ist nach dem Turm der Hauptweg der Dölauer Heide, der Kolkturmweg, sowie eine Straße in Heide-Nord, der Kolkturmring, benannt. Außerdem hat der Hügel, auf dem der Stahlturm steht, seine ursprüngliche Bezeichnung 'Bischofsberg' weitestgehend zugunsten der Bezeichnung Kolkturmberg verloren.
„Erbaut und übergeben zum 90. Geburtstag von Ernst Thälmann“, steht noch heute am Kolkturm auf dem Kolkturmberg. Das Wort Kolk bedeutet "durch strudelndes Geröll entstandenes Wasserloch" und stammt aus der niederdeutschen Sprache, die im Mittelalter auch in Halle gesprochen wurde, ist aber auch heute noch in der Geologie gebräuchlich. Es war aber auch mit dem Wort Kehle verwandt, weil beides gurgeln kann, und wurde daher in der Bedeutung "Ulk" (geistreiche Blödelei) verwendet.