Das Peißnitzhaus wurde am 1. April 1893 als Ball- und Gesellschaftshaus eröffnet. Dessen Vorgänger - der "Jagdhof" - reichte für die vielzähligen Besucher aus Kapazitätsgründen nicht mehr aus. Bereits zu dieser Zeit war die Peißnitz in der Bevölkerung ein beliebtes Ausflugsziel. Erreicht werden konnte das Lokal anfangs mittels einer handbetriebenen Fähre, in deren Nähe ab 1898 die Brücke der Freundschaft errichtet wurde.
Ursprünglich sollte das Haus näher an der Wilden Saale gebaut werden, doch entschied man sich aufgrund der Hochwassergefahr für den bewährten Standort und errichtete das Haus auf Stelzen, die Schutz bieten sollten. Am Ostersamstag 1893 fand die feierliche Eröffnung statt. Der Besucheransturm ist laut Zeitungsberichten so groß gewesen, dass Gäste nicht bedient werden konnten.
Wie turbulent die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts war, lässt sich am Beispiel des Peißnitzhauses reflektieren. Je nach wirtschaftlicher und politischer Lage veränderte sich auch die Nutzung des kleinen "Schlösschens". Bis 1923 gab es ein Restaurant, dann plante man die Nutzung als Tuberkulose-Heilstätte, entschied sich aber stattdessen für die Einrichtung einer "Sommerschule" mit Wohnungen im Obergeschoss.
Im Jahr 1934 quartierte sich die Hitlerjugend ein, die Umbauten zum "Zwecke des Jungvolkes" vornahm. In dieser Zeit änderte man auch den - aus dem Slawischen stammenden - Namen der Insel und bezeichnete sie fortan als "Nachtigalleninsel". Ab 1945 diente das Peißnitzhaus als Internatsschule, 1947 übernahm es die Sowjetarmee, 1950 wurde es erstes Bezirkspionierhaus der DDR und 1952 Landesklubhaus der Jungen Pioniere. Im Jahr 1967 erhielt es den Namen "Fritz Weineck".
Wegen notwendiger Sanierungsarbeiten wurde das Peißnitzhaus 1989 geschlossen. Da diese allerdings nicht stattfanden und das Haus unzureichend gesichert wurde, verfiel es ab diesem Zeitpunkt deutlich sichtbar. Seit dem Jahr 2003 kümmert sich ein gemeinnütziger Verein um das Objekt mit dem Ziel, es zu sanieren und wieder für die Bevölkerung nutzbar zu machen.