Das Solbad Wittekind (auch Wittekindbad) wurde 1846 im Norden von Halle im Stadtteil Giebichenstein, zwischen dem heutigen Bergzoo und Reichardts Garten, errichtet, doch beginnt seine Geschichte viel früher. Einige Historiker wollen hier die Anfänge Halles und in dem Namen der Quelle jenen des Sachsenherzogs Widukind (8. Jahrhundert) erblicken. Diese Thesen stützen sich auf die Unterwerfung Widukinds durch Karl den Großen (748-814). Die Erzählung will es so, dass Karl Widukinds Sohn zum Grafen von Wettin machte und ihm dazu Giebichenstein und Halle gab. Dies berichtet zum Beispiel J. C. Mylius im Jahr 1749. Aus verlässlichen Quellen ist hingegen nur wenig über Widukind bekannt. Selbst unzulässigere Quellen (z. B. die Vita des hl. Liudger) berichten zudem nur von Besitz in Gegenden jenseits des Harzes. Zumindest wird aber schon in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos I. von Giuiconsten, cum salsugine eius gesprochen, worauf Friedrich Hondorff im Jahr 1670 erstmals hinwies (zu finden auch in Dreyhaupt 1749). Eine Salzquelle gab es also nachweislich schon vor mehr als 1.000 Jahren.
Gesichert ist zudem, dass im Jahr 1705 der Kanzlist Jonas Ischner hier nach der Wiederentdeckung mit der Salzgewinnung samt Gradierung begann, wofür man unter anderem das Brauhaus der Burg Giebichenstein umbaute, doch im Jahr 1711 gab man wieder auf, da die Saline wesentlich billiger Salz förderte und dort nun genug Sole vorhanden war. Von den Apparatschaften wurden 1714 hunderte Röhren und Röhrenbüchsen nach Schönebeck abgegeben, da man sie nicht mehr gebrauchen konnte, wie Mylius berichtet. Das Gradierwerk wurde wieder abgerissen und das Brauhaus wieder zu einem solchen gemacht. Es verging mehr als ein Jahrhundert, in dem sich hier der Schmelzsche Garten befand, bis man im Jahr 1846 den gut erhaltenen Brunnen ausgrub und der Kaufmann Heinrich Thiele hier auf Anraten von Dr. Krukenberg und unter fördernder Begleitung durch Richard von Volkmann ein Solbad einrichtete.
Der Stadtführer von Halle des Thüringer Bezirksvereins des Vereins Deutscher Ingenieure aus dem Jahr 1890 beschreibt die Lage so: „Von den im Schweizer Stil erbauten niedlichen Häusern enthält das grösste gegen Westen die Restauration mit einem geräumigen Speisesaal, einem Gesellschaftsaal und mehreren Gesellschaftszimmern, sowie die Wohnungs- und Wirtschaftsräume des Restaurationspächters, im zweiten Stock eine Anzahl von Zimmern für fremde Badegäste. An der Strasse, welche von der Chaussee nach dem Bade führt, liegt rechts die neu erbauten 'Villa Thiele', links das gut eingerichtete Badehaus, von zwei höheren Anbauten flankiert, welche gleichfalls zur Aufnahme von Badegästen bestimmt sind und von welchen das eine ausserdem in Erdgeschoss einen hübschen Wartesalon enthält; - dem Badehause gegenüber, tiefer gelegen, das Brunnenhaus und die Wohnung des Bademeisters, in deren unteren Räumen sich noch das russische Dampfbad und eine Zelle für Schwefelbäder befindet.“ Einige dieser Gebäude, die von Friedrich August Stüler stammen, sind erhalten, etwa das Gesellschaftshaus, andere wurden zwischen 1923 und 1925 nach Entwürfen von Wilhelm Jost (ehemaliger Stadtbaurat) ersetzt.
Das Bad diente zur Heilbehandlung von Haut- und Lungenkrankheiten. Zwischen 1850 und 1880 verzeichnete die Badeanstalt ihre größten Erfolge; so besuchten auch "prominente" Gäste wie Friedrich Nietzsche (1868) das Bad und genossen den Aufenthalt in der großzügigen inneren Parkanlage. Das Kurhaus weihte König Friedrich Wilhelm IV. ein.
Der als Pavillon gestaltete Eingangsbereich war ursprünglich mit zwei Plastiken von Gustav Weidanz geschmückt, welcher auch den im Zentrum des Gebäudes befindlichen Solebrunnen schuf.
Nach über 125 Jahren wurde das Bad 1977 geschlossen, wobei in einigen Teilen der Anlage noch bis 1992 Behandlungen durchgeführt wurden. Viele Zeitzeugen sind im Inneren des Bades noch vorhanden, so z.B. die gekachelte Fassung des Solebrunnens, verschiedene Behandlungsräume und sanitären Anlagen. Das unter Denkmalschutz stehende Objekt wurde inzwischen seitens der Stadt an einen privaten Investor verkauft, der darin Wohnungen zu bauen begonnen hat.