Unter den älteren Gasthöfen in Halle zählte der "Zu den drei Königen" in der Kleinen Ulrichstraße im 18. Jahrhundert zu denen zweiter Klasse. Auch im 19. Jahrhundert war er durch seine Funktion als Ausspannhof eher ein Gasthof für die Frachtfuhrleute als für prominente Gäste. Und dennoch beherbergte er einen der wichtigsten deutschen Schriftsteller der Romantik: Joseph Freiherr von Eichendorff, der hier in seiner Studienzeit in den Jahren 1805 und 1806 wohnte, wie eine Tafel der Stadt Halle an der Fasade berichtet.
Der Gasthof wurde laut Denkmalverzeichnis erstmals im 16. Jahrhundert als Weinhaus erwähnt und seitdem mehrfach eingreifend umgebaut. Der vielleicht wesentlichste Eingriff war dabei der Umbau in den Jahren 1745 und 1746, der den heutigen Umfang mit neun Fensterachsen, drei Etagen und einem Dachgeschoss hervorbrachte.
Mit der Errichtung des Handelhaus-Karrees wurde der ehemalige Gasthof um das Jahr 2000 weitgehend mit Neubauten umstellt und verlor seine Hintergebäude, die durch die spätere Nutzung als Möbelfabrik äußerst wuchtig ausgefallen waren. Kurz darauf, im Jahr 2003 zog die Bar "Lujah", eine Anspielung auf Händels "Hallelujah", in dem Haus ein.
Auf einer Ansicht aus dem Jahr 1910 ist die Fassade wie für so viele Gründerzeitbauten typisch gestaltet. Diese wurde später stark vereinfacht, so dass sich heute kein Schmuck mehr an der Straßenseite befindet. Zudem zierte den Bau früher ein Hauswappen, das sich mittlerweile in der Moritzburg befindet, wie man in einem Artikel der Mitteldeutschen Zeitung ("Hoffen auf Fördermittel") von Anett Bonitz nachlesen kann. Auch sein Nachfolger in der Oleariusstraße erhielt ein eigenes Relief mit den heiligen drei Königen.
Im Kern soll das Gebäude von einem romanischen Wohnturm herstammen, dessen Kellergewölbe noch erhalten ist. Wohntürme dieser Art gab es an vielen Stellen der Altstadt, etwa am Alten Markt oder in der Sternstraße.