Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857) war einer von zahlreichen Autoren der Romantik, die in Halle in der Zeit um das Jahr 1800 studierten. Er stammte aus Oberschlesien und hielt sich in der Universitätsstadt in den Jahren 1805 und 1806 auf, bevor er in seine Heimat zurückkehrte.
Trotz dieser recht kurzen Zeit in der Saalestadt hat er ihr ein bis heute bekanntes Werk gewidmet, das Gedicht "Bei Halle". Dieses beginnt mit den Worten:
Da steht eine Burg überm Tale
Und schaut in den Strom hinein,
Das ist die fröhliche Saale,
Das ist der Giebichenstein.
Dieses Gedicht, das vom Saaletal und der Burgruine Giebichenstein schwärmt, wurde im Jahr 1870 auf den Klausbergen an einem Obelisken an der Eichendorffbank verewigt und später mit einer pultartigen Installation vor dieser Bank wieder lesbar gemacht.
Ein Denkmal für den bedeutenden Lyriker gab es dennoch bisher nicht und so bildete sich eine "Interessengemeinschaft Bronzeplastik Joseph von Eichendorff e. V.", die den bekannten Bildhauer Bernd Göbel beauftragte, ein Denkmal zu schaffen, das an die Zeit in Halle erinnert. Dieses zeigt ihn bei einem seiner - im Tagebuch erwähnten - Badeausflüge an der Saale.
Das Tagebuch hält er in der Hand, um die Hüften trägt er ein Handtuch. In dieser Pose wurde er am 23. November 2019 an der Saalepromenade von Halle-Giebichenstein als Vollkörper-Bronze aufgestellt.