Zwischen Tuchrähmen und Mansfelder Straße, Ankerstraße und Packhofsgasse befindet sich bis heute das Areal des Goldenen Herzens. Der frühere Ausspann-Gasthof wurde in einer heutigen Gestalt im Jahr 1712 fertiggestellt und hatte auch links und rechts Ausspann-Gasthöfe zum Nachbarn (Zu den drei Kugeln, Zur grünen Tanne, Der Simson). Das kann nicht weiter verwundern, da die Mansfelder Straße (Klausbrücke, Schieferbrücke, Elisabethbrücke, früher die Hohe Brücke) der einzige feste Saaleübergang über viele Kilometer hinweg war, so dass hier ein Nadelöhr des Ost-West-Verkehrs bestand. Ähnlich wie am Steintor konnte hier in den Klaustorvorstadt direkt vor den Stadttoren übernachtet werden, Kundschaft war so gut wie sicher.
Wer etwa von Eisleben nach Leipzig wollte oder von Kassel nach Berlin, dem blieb nicht viel übrig, als diesen Weg zu nehmen. Die Merseburger Neumarktbrücke war dafür zu südlich, die Schafbrücke nicht erreichbar, da jenseits der Saale. Gen Norden kam erst nach mehreren Dutzend Kilometern die nächste Brücke, da zum Beispiel am Giebichenstein oder in Wettin noch Fährverkehr herrschte. Heute, da die meisten Gebäude der Klaustorvorstadt Nachfolgern weichen mussten oder aber ersatzlos verschwanden, gehört das „Goldne Herz“ zu den ältesten Relikten dieses Viertels. Unter den älteren Gebäuden ist es sicher das am besten erhaltene, da die Schwemme-Brauerei als Brandruine erst wieder hergestellt werden muss und die benachbarten Gasthöfe schon bessere Zeiten erlebt haben.
Das Gebäude besitzt zahlreiche Fledermausgauben auf dem Dach, die den Reiz des Bauwerks erhöhen. Nördlich anschließend befinden sich Wirtschaftsgebäude, die einen bemerkenswert großen Hof umschließen, was mit der Vergangenheit als Ausspanngasthof hinreichend begründet ist. Hier konnten die Pferde und Kutschen untergebracht werden. Laut Franz Knauths Wegweiser durch Halle und seine Umgebungen (1853) wurde er von Frachtfuhrleuten aus Klobikau, Karsdorf, Mücheln, Niedereichstädt, Nordhausen, Nebra und Steigra als Ausspanne genutzt. Damals hieß der Besitzer Jacobyne, Mitglied einer Familie, die das "Goldne Herz" von 1850 bis 1921 betrieb.
Als Gründer des Gasthofs gilt Andreas Hertzberg, wie man in dem Sammelband Historische Gasthäuser der Stadt Halle/Saale (1999) im entsprechenden Artikel von Regina Patzlaff nachlesen kann. An der alten Frankenstraße errichtete er den Barockbau zunächst im Jahr 1698 als Gutshof und wandelte ihn im Jahr 1712 in den größten Ausspannhof der Straße um, dessen Kapazität (100 Pferde) sogar die der großen Gasthöfe am heutigen Steintor (Grüner Hof, Roter Hof) übertraf. Der Name des Gasthofs wird als Anspielung auf den Namen des Inhabers gedeutet.
Auch von halleschen Studenten wurde der Gasthof viel besucht und neben ihnen sollen sich hier unter anderem der Schriftsteller Johann Wolfgang vn Goethe, der Philosoph Christian Wolff oder auch der Erfinder der Hoffmanstropfen aufgehalten haben.