Das hallesche Landgericht ist Sitz der ordentlichen Gerichtsbarkeit in der Saalestadt. Ihm sind verschiedene Amtsgerichte, darunter der Städte Merseburg, Naumburg und Weißenfels, untergeordnet. Es zählt zu den aufwendigsten und zugleich architektonisch bedeutendsten Justizgebäuden der Wilhelminischen Epoche. Das Gebäude vereint Elemente verschiedener Architekturepochen aus Barock, Gotik, Renaissance und Jugendstil.
Das Gerichtsgebäude besticht durch viele sorgsam gestaltete Details. So sind u.a. verschiedene Rechtswissenschaftler durch Portraits abgebildet, den Mittelrisalit zieren Fabelwesen, Tiere und das hallesche Stadtwappen. Gekrönt wird dieser von Justitia, welche die Gerechtigkeit symbolisiert. Sie wird von Veritas (Wahrheit) und Sapientia (Weisheit) begleitet. Das Landgericht wurde sehr prunkvoll gestaltet und wirkt beinah wie ein Palast. Viele Stellen wurden mit gold verziert, die Portale sehr üppig ausgeschmückt.
Der Architekt Paul Thoemer arbeitete im preußischen Dezernat für Justizbauten und schuf neben dem halleschen Landgericht auch jenes in Magdeburg, das Amtsgericht in Weißenfels und einige weitere Justizbauten. Die Figuren und Reliefs stammen vom Bildhauer Paul Juckoff aus Schkopau.