Das Kreuzvorwerk ist ein noch heute als Straßenname erhaltener Begriff, und auch seine Gebäude sind größtenteils noch vorhanden. Trotzdem dürfte der eine oder andere Schwierigkeiten haben, anzugeben, wo sich das "Vorwerk Kreuz" (auch "Kreuzschäferei", "Vorwerk Cröllwitz") genau befindet. Es handelt sich um einen älteren Vierseithof, dessen heutige Gestalt in die Zeit um 1740 fällt, wie man bei Siegmar v. Schultze-Galléra nachlesen kann.
Das Vorwerk lässt sich demnach erstmals im Jahr 1464 als Schäferei der Burg Giebichenstein nachweisen, erst mit der Gründung des Gestüts Kreuz verlor es diese Funktion, denn es wurde von diesem als Zweigstelle genutzt. Neben dem südlichen Eingang steht das kleine Gutshaus mit Pfälzer Doppeldach, die Gebäude an den anderen Seiten dienten als Stallungen und wurden mehrfach vergrößert. Im Hof stand ein Taubenturm. Die vierte Seite ist heute unbebaut.
Das Vorwerk, das seinen Namen angeblich von den kreuzförmig verlaufenden Wegen erhielt, und zur Burg Giebichenstein gehörte, beherbergte einst über 1.000 Schafe und dient heute als Leistungszentrum für Judoka, Ringer und Boxer.