Seit Jahrtausenden siedeln Menschen zwischen Saale und Harz und ihre Hinterlassenschaften geben Auskunft über den Alltag in fernen Zeiten. Egal ob die Himmelsscheibe von Nebra, das Sonnenobservatorium von Goseck oder der 7.500 Jahre alte Kastenbrunnen von Niederröblingen. Immer wieder gelingt der Archäologie der Blick in weit vergangene Zeiten. Dieser Blick in die Vergangenheit hat in den letzten zweihundert Jahren enormen Aufschwung genommen, denn damals begann man sich auch systematisch mit den Funden auseinanderzusetzen. Zuvor hatte man die Funde als Kuriositäten eingesteckt oder in Sammlungen gegeben, nun begann man Fundorte zu beschreiben und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Leider sind die Grabhügel in der Dölauer Heide dennoch mit Genehmigung durch den Amtmann von Giebichenstein geplündert worden, so dass spätere Untersuchungen sich mit den Resten zufrieden geben mussten.
Im Fall des Steinkistengrabs beim Waldkater, das durch ein Erklärungsschild des Landesamtes für Archäologie hervorgehoben ist und mit den anderen geöffneten Gräbern einen Wanderweg bildet, kam der glückliche Umstand zu Hilfe, dass es keinen Grabhügel besaß und daher unbemerkt blieb. Erst im Jahr 1930 wurde es zufällig bei Aufforstungsarbeiten entdeckt und untersucht. Das 4.500 Jahre alte Grab war mit 1,3 x 0,9 Metern auffällig klein, weshalb es sich vermutlich um eine sogenannte Hockerbestattung handelte. Auf der Steinkiste lagen zwei Steinplatten, die man dicht verfugt hatte. Die Datierung auf die Jahr 2.200 bis 2.500 v. Chr. gelang mittels der Scherben des im Grab gefundenen verzierten Glockenbechers, der auf der Tafel zusammengesetzt abgebildet ist.