Knapp 50 Jahre, von 1869 bis 1918, hat Georg Cantor (1845-1918), der Begründer der Mengenlehre, in Halle gelebt und gelehrt. Sein Grab findet sich auf dem neuen Friedhof in Giebichenstein nahe dem Thomas-Müntzer-Gymnasium, Neben dem Grabstein erinnern in Halle eine Straße im Mühlwegviertel sowie der Name des Georg-Cantor-Gymnasiums im Medizinerviertel an den bedeutenden Mathematiker.
Trotz seines internationalen Renommee (Mitglied der Leopoldina, erster Vorsitzender der Deutsche Mathematiker-Vereinigung) führte Cantor ein schweres Leben und litt mehrfach Not, da er sechs Kinder hatte und nur ein bescheidenes Einkommen besaß. So kann es auch nicht verwundern, dass der Grabstein für den "Jahrhundertmathematiker" entsprechend schlicht ausgefallen ist.
Neben der Mengenlehre machte sich Cantor auch um die Erforschung der Unendlichkeit verdient und beteiligte sich an der Diskussion um die Identifizierung Shakespeares. Verschiedene Begrifflichkeiten tragen seinen Namen, etwa die Cantor-Menge, Cantors Mengenaxiome oder die Cantorschen Antinomien. Seit 1990 wird Cantor wieder vermehrt entdeckt und gewürdigt. So wurde eine Georg-Cantor-Medaille gestiftet, eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Sankt Petersburg für den "großen Mathematiker" angebracht und im Jahr 2006 eine Oper von Ingomar Grünauer in Halle uraufgeführt.