Die Ankerbrücke befindet sich heute direkt neben Hauptzollamt und Posthalterei in der Klaustorvorstadt, von deren ursprünglichen Bauten nicht mehr viel übrig ist. Die Ankerstraße entstand erst im 19. Jahrhundert in ihrer heutigen Gestalt, war zunächst zum größten Teil unbebaut. Dann entstand die Brücke über die sogenannte Drecksaale, einen Querarm zwischen Gerbersaale und dem Hauptarm der Saale im Flutgraben, der heute zumeist ohne Wasser ist.
Wie der Name schon verrät, ist dieser Graben immer dann wichtig, wenn die Saale Hochwasser führt, was dann zumeist zu einer gewissen Entlastung führt. Beim starken Hochwasser im Jahr 2011 blieb sie weitgehend unbehelligt, beim extremem Hochwasser im Jahr 2013 wurde sie aber überspült. Im Gegensatz zu der sogenannten Dreckbrücke am Robert-Franz-Ring ist sie weitgehend ursprünglich erhalten, wenngleich sie mehrfach tiefgreifend saniert werden musste.