Westlich der Altstadt von Halle wird die Saale mit ihren Seitenarmen auf verschiedenen Wegen überbrückt. Obwohl die Schieferbrücke den Hauptarm überspannt und in der Straßenlinie der früher wichtigen Saalequerungen Klausbrücke und Elisabethbrücke steht, ist sie heute nur noch Fußgängern und Radfahrern vorbehalten.
Jahrhundertelang konnten Reisende erst nach der Passierung der Schieferbrücke entscheiden, welchen weiteren Weg nach Osten sie nehmen, was erst der Bau der Genzmer Brücke am Holzplatz beendete. Bis dahin verteilte sich erst östlich der Schieferbrücke der Verkehr auf die Klausbrücke (Osten), die Schwarze Brücke (Nordosten) und die Ankerbrücke (Südosten).
Die Bedeutung der Schieferbrücke stieg an, als die Saline im Jahr 1721 direkt neben sie verlegt wurde, so dass man von der Stadt aus nur über sie zur Hauptproduktionsstätte der Stadt gelangte. In den 1820er Jahren wurde die Schieferbrücke zudem Teil der Staatschaussee von Berlin über Halle nach Kassel, der sogenannten "Rheinstraße", mit der Preußen seine neuen Westprovinzen (Westfalen, Rheinprovinz) anband. Ab den 1870er Jahren Teil der Provinzialchaussee Halle-Nordhausen wurde sie im frühen 20. Jahrhundert Teil der Fernverkehrsstraße 80, aus der zeitweise die Reichsstraße 80 wurde.
Der Name Schieferbrücke war lange umstritten, da sie teils auch Schifferbrücke genannt wurde. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die bereits im Jahr 1505 nachweisbare Überdachung der Brücke Namensgeber war und mit Schiefer gedeckt war, wie man bei Dreyhaupt und in Rundes Chronik nachlesen kann. Im Laufe der Geschichte wurde die Brücke mehrfach zerstört oder beschädigt und daher auch jeweils repariert oder neu erbaut. Zudem musste sie mehrfach den Bedürfnissen der nahen Stadtschleuse angepasst werden.
In ihrer heutigen Gestalt als Fachwerkbogenbrücke stammt sie aus dem Jahr 1894, wurde aber seitdem schon mehrfach saniert. Ihre Bedeutung verlor die Schieferbrücke schrittweise im 20. Jahrhundert. Mit dem Bau Halle Neustadts wurde eine bessere Verkehrsanbindung benötigt und die F 80 wurde in den frühen 1970er Jahren auf diese neue Strecke verlegt. Im Jahr 1991 entstand mit der "Neuen Schieferbrücke" ein nördlicher Nachbar, der den Auto- und Straßenbahnverkehr übernahm, mit dem Bau der Straßenbahn von Halle-Neustadt zum Hauptbahnhof entstand auch direkt südlich eine weitere Brücke.