Die Saaleaue im Westen von Halle war über Jahrhunderte hinweg ein Hindernis und musste daher mit zahlreichen Brücken überspannt werden. Allein an der Hauptstrecke, die zum Klaustor in die Stadt führte, befanden sich bis zu fünf Brücken in Reihe (Klausbrücke, Schieferbrücke, Hohe Brücke, Elisabethbrücke und eine weitere Flutbrücke)
Hinter der Schieferbrücke führte eine zweite Straße zur Südwestecke der Altstadt, wo an der Moritzkirche die Moritzbrücke zum Moritztor führte. Während diese Brücke durch die Überwölbung der Gerbersaale im Jahr 1893 verschwand, hat sich die vorherige Brücke bis heute erhalten. Sie verband die Klaustorvorstadt mit der Strohhofinsel und war lange Zeit ein schlichtes Bauwerk. So erwähnt sie Johann Christoph Dreyhaupt im Jahr 1749 unter dem Namen Häscherbrücke als Holzbau. In den Jahren 1840 und 1841 erfolgte der Neubau in der heutige Gestalt als dreibogige Brücke über den Mühlgraben.
Franz Knauth (1853) bezeichnet sie als "die Häscher- oder Schwarze-Thor-Brücke". Ob es hier ein weiteres Vorstadttor gab, konnten wir bisher nicht ermitteln, doch bezeichnete man den Südeingang der Franckeschen Stiftungen als "Schwarzes Tor". Auf der Merian-Ansicht Hall in Sachsen. Gegen Abend, die Halle im Jahr 1653 wohl von der Hohen Brücke aus zeigt, ist zumindest auch bei der Holzbrücke ein einfacher Torbogen zu erkennen. Gut möglich, dass sich hier vor dem Dreißigjährigen Krieg ebenfalls eine Befestigung befand. Dort kann man auch gut erkennen, dass die Schwarze Brücke die südliche Spitze zum Übergang nutzte.
Stellte sie früher den südlichsten Übergang über den Mühlgraben dar, hat sie heute fünf südliche Nachbarn: die Straßenbahnbrücke, die beiden Brücken für die Auffahrt auf bzw. die Abfahrt von der Hochstraße sowie die beiden Straßenbrücken der Hochstraße. Die Abfahrt gen Glauchaer Platz ist zudem eine Art Doppelbrücke, deren südlicher Teil den Ratswerder anbindet.
Zuletzt wurde die Schwarze Brücke im Jahr 2003 grundlegend saniert. Während des Hochwassers 2011 waren alle Bögen komplett mit Wasser gefüllt, während des Hochwassers 2013 wurde sie sogar - wie die nördliche benachbarte Hallorenbrücke - überspült.