Die ersten Eisenbahnen erreichten Halle im Jahr 1840. Die Post erkannte bald das große Potential für den beschleunigten Transport und gründete 1849 acht Post-Speditions-Ämter in Preußen, von denen die meisten in Berlin zu finden waren. Das Königliche Post-Speditions-Amt Nr. 6 wurde in Halle eröffnet, befand sich zunächst an mehreren Standorten nahe des heutigen Riebeckplatzes, wurde bald darauf zum Königlichen Eisenbahn-Post-Amt Nr. 6 und kam mit der Fertigstellung des Telegrafenamt-Gebäudes an der Franckestraße längere Zeit dort unter.
Mit der Gründung des Deutschen Reiches wurde daraus das Kaiserliche Eisenbahn-Post-Amt Nr. 29. Ein eigenes Gebäude erhielt es das Postamt aber erst, als in der Ernst-Kamieth-Straße das neue Postgebäude errichtet wurde, an das es mit einem Innenhof angrenzt. Das Bahnpostamt war direkt der halleschen Oberpostdirektion unterstellt und bestand auch in den Nachfolgestaaten weiter, hieß dann Bahnpostamt 29.
Mittlerweile wurde das Gebäude, das Elemente von Jugendstil, Renaissance und Barock vereint, in andere Nutzung überführt.