In den 1920er Jahren entstanden im Auftrag der Stadtwerke (WEHAG) eine Reihe von Umspannwerken (etwa am Hallmarkt, am Lutherplatz oder in Bruckdorf) und Transformatorenhäusern (etwa in Trotha, Ammendorf oder der Gartenstadt Nietleben, aber auch in der damaligen Stadt - etwa am Moritzzwinger, am Universitätsring, in der Huttenstraße oder in der Rudolf-Breitscheid-Straße). Sie stehen heute alle unter Denkmalschutz und zeigen stellvertretend den Ausbau bzw. die Modernisierung des Stromnetzes von Halle und seinem Umland in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918).
Das Umspannwerk am Stadtpark prägt die Ecke der Anhalter Straße zur Dorotheenstraße seit 1926. Da es heute etwas zugewachsen ist, kann es nicht mehr seine volle Schönheit entfalten. Es gehört zu den markanteren Bauten des Expressionismus in Halle und wirkt von jeder Seite komplett anders. An besonders vielen Stellen konnte der Stadtbaurat Wilhelm Jost (1874-1944) hier die Fassade mit Details aufwerten, wozu verschiedenartig gestaltete Fenster ebenso gehören wie eine Attika, Flechtmuster und Backsteinreihen. Als Nebennutzung bestand hier eine öffentliche Bedürfnisanstalt.