Das Umspannwerk am Hallmarkt fügt sich heute harmonisch in das Platzensemble ein und ergänzt die Westfassade der Marktkirche um einen angedeuteten Unterbau. Es sollte ursprünglich allerdings auf dem Marktplatz errichtet und dafür der Siegesbrunnen beseitigt werden. Da man aber zu große Lärmbelästigung fürchtete, entschied man sich schließlich für den jetzigen Standort an der Oleariusstraße und erbaute 1924 im Auftrag der Stadtwerke (WEHAG) und nach Plänen von Stadtbaurat Wilhelm Jost (1874-1944) ein breitgelagertes Gebäude aus Kalksandstein und Muschelkalk mit zwei angedeuteten Türmen und einer vorgelagerten Freitreppe, die als Tribüne dienen konnte.
Noch in den 1920er Jahren folgten weitere Umspannwerke (Stadtpark, Lutherplatz, Bruckdorf) und Transformatorenhäuser (Moritzzwinger, Universitätsring, Huttenstraße, Rudolf-Breitscheid-Straße, aber auch in Trotha, der Gartenstadt Nietleben oder Ammendorf), die sich über die Stadt und ihr damaliges Umland verteilten und so das Stromnetz verbesserten.
Da sich auf dem Platz stadtgeschichtlich wichtige Ereignisse abspielten, erinnern mehrere Gedenktafeln am ehemaligen Umspannwerk an diese, darunter die für eine Demonstration gegen Hitler nach dessen Ernennung zum Reichskanzler und mehrere für den Aufstand des 17. Juni 1953. Im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wurde das Untergeschoss des Gebäudes zu einem Supermarkt umgebaut und das Obergeschoss zu einem Restaurant.