Im Areal zwischen Gerbersaale (Mühlgraben) und dem Hauptarm der Saale befindet sich südlich des Flutgrabens ein Gebäudekomplex, der das Ensemble von Hauptzollamt und Bogenbrücke ergänzt und durch seine leicht erhöhte Lage und seinen Innenhof an einen Gutshof erinnert. Heute ist es ein Wohnhaus, doch ursprünglich war es die Posthalterei. Es handelte sich also um etwas ähnliches wie einen Ausspannhof, nur dass hier Postpferde ausgespannt werden konnten, wofür die Posthalter ihre Pferde (und teils auch Kutschen) zur Verfügung stellten. Dafür war der Hinterraum der damals wichtigsten Einfallstraße von Westen, der Mansfelder Straße, natürlich der ideale Standort. Während sich also an der Straße selbst die Ausspannhöfe drängten, befanden sich im Rückraum Zollamt und Posthalterei. Die heutige Gestalt der Gebäude, die Jugendstil mit Neobarock vermengt, stammt von Otto Rudolph und wurde 1904 umgesetzt.