Versteckt und doch dominant steht eine ehemalige chemische Fabrik an der Ecke der Kleinen Märkerstraße. Sie beherbergt heute das renommierte Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), das 1992 zunächst in Berlin gegründet und 1994 nach Halle verlegt wurde.
Das Gebäude, in dem es untergebracht ist, war zu diesem Zeitpunkt bereits 100 Jahre alt. Erbaut wurde die "Drogenbearbeitungsanstalt und Drogengroßhandlung" durch Wilhelm Kathe, der sich bald in seiner Branche einen weltweiten Ruf erwarb, wie Dirk Hackenholz in seinem Buch Die elektrochemischen Werke in Bitterfeld 1914 - 1945. Ein Standort der IG-Farbenindustrie AG (2004) berichtet.
Die Firma entstand in der Zeit der Reichsgründung im Jahr 1871 und wurde 1921 in eine AG verwandelt. Daraufhin erfolgte die Beteiligung und Eingliederung von verschiedenen anderen Firmen, besonders in Halle (darunter die Chemische Fabrik in Passendorf und Wörmlitz) und 1925 Auflösung, Liquidation und Konkurs.