Als in Deutschland zu Beginn des 18. Jahrhunderts der Papierbedarf drastisch anstieg wurden vielerorts, so auch in Halle, Papiermühlen errichtet. 1714 erhielt Zacharias Kermes die Konzession, am "alten Lachsfang bey Giebichenstein" eine solche zu errichten. Bereits 1716 wurde das erste Papier geschöpft.
1718 wurde die Mühle an Johann Christian Keferstein verpachtet, der diese mit seinen Nachkommen in insgesamt fünf Generationen bis 1871 betrieb, auch als August Hermann Francke am 31.01.1725 die Papiermühle vollständig für 6.500 Taler kaufte. Fortan sicherte sie den Franckeschen Stiftungen den ebenfalls gewachsenen - der Buchhandlung und Druckerei geschuldet - Papierbedarf. Während des Kefersteinschen Betriebs hieß die Mühle "Kefersteinsche Papierfabrik Cröllwitz".
Die für die Produktion ideale Lage direkt am Saaleufer brachte jedoch unzählige Male Hochwasserschäden mit sich, die wohl schlimmsten im Jahr 1799. Ein verheerender Brand im Oktober 1823 zerstörte viele Mühlengebäude, welche jedoch schnell wieder errichtet wurden. 1840 begann schließlich die Industrialisierung in Kröllwitz, als die erste englische Papiermaschine eingebaut wurde. Zwei weitere folgten 1843 bzw. 1853.
In den 1860er Jahren verschlechterte sich der Absatzmarkt infolge einer globalen Massen- und Überproduktion von Papier. Um das Unternehmen zu retten wurde es per 07.10.1871 in eine AG umgewandelt, deren Schriftzug noch an einer Außenwand prangt. Aus dieser Zeit stammen auch die heute noch vorhandenen Gebäudereste und Anlagen.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Produktionspalette - sehr zum Leidwesen der Bevölkerung - um Strohzellstoff erweitert, was jedoch durch die Anwendung des Sulfatverfahrens starke Luftbeeinträchtigungen mit sich brachte. Eine Erscheinung, die im Volksmund "ex cröllwitzt" genannt wurde. Ab 1924 wurden außerdem Soda und Zellulose hergestellt. Friedrich und Frühauf zufolge trug die Kröllwitzer Papierfabrik maßgeblich dazu bei, dass Deutschland in dieser Zeit weltweit der zweitgrößte Papierproduzent wurde.
1940 wurde die Papierfabrik jedoch aufgrund von Bürgerprotesten geschlossen. Seither wurden viele Nutzungskonzepte erstellt, von denen keines bislang umsetzt wurde.