Im Jahre 1891 begann der Architekt Karl Otto Lohausen mit dem Bau des halleschen Vieh- und Schlachthofes, zwei Jahre später wurde dieser fertiggestellt. In den Eröffnungsworten des Magistrats vom 24.12.1892 heißt es:
Die Eröffnung des Betriebes auf dem Schlachthofe findet am Montag, dem 9.Januar 1893, statt. Gleichzeitig wird der Viehhof zur Abhaltung von Schlachtviehmärkten dem Verkehr übergeben. Der Viehhof erhält vier massive Markthallen (für Großvieh, Kleinvieh, Landschweine und Schweine aus Österreich-Ungarn), die insgesamt etwa 2000 Stück Vieh fassen. Für längeren Aufenthalt des Viehes sind ausgedehnte gewölbte Stallungen vorhanden. Mit Genehmigung des Provinzialrates finden an jedem Montag und Donnerstag auf dem Viehhofe Schlachtviehmärkte für sämtliche Arten von Schlachtvieh statt; bei einfallenden Feiertagen auf den darauffolgenden Werktag. Die Marktzeit ist für März bis Oktober einschließlich von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags, für November bis Februar einschließlich von 9 bis 1 Uhr festgesetzt.
Gründe für den Bau waren u.a. das Verbot der Privatschlachtung und die notwendige Überwachung der Hygiene. Außerdem wollte man die Verkehrsstörungen aufgrund des Viehtriebes eindämmen. Der Schlachthof war u.a. auch ein Grund für die Errichtung des halleschen Straßenbahnbetriebshofes auf dem Gelände gegenüber.
Das Areal wurde in den Jahren 1932-1939 grundlegend erweitert. Zu DDR-Zeiten wurde der Betrieb als VEB Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb Halle (Saale) unter dem VEB Kombinat Fleischwirtschaft des Bezirkes Halle fortgeführt.
Ende der 1970er Jahre wurden in Spitzenzeiten täglich pro Schicht über 1000 Schweine, 200 und 70 Kleintiere geschlachtet. Wegen dieser hohen Produktionszahlen wurde der Bau einer Schnellkühlung notwendig, um die geforderten Parameter eingehalten wieder einhalten zu können.
Doch wegen von Bezirksleistung geforderten Maßnahmen zur Energieeinsparung um den "kontigentberechtigten Bezug" zu gewähleisten wurde auf diese verzichtet und trotz der Risiken mit einer Ausnahmegenehmigung des Amts für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung der DDR weiter produziert. Unzählige Erzeugnisse mussten wegen Verfärbung, Zersetzung und Geruchsbildung entsorgt werden, wurden gepökelt oder zur Koch- und Brühwurst verarbeitet werden.
1993 musste der Schlachthof schließlich seinen Betrieb einstellen.