Die Neumühle ist die älteste der einst fünf Mühlen im Bereich der Mühlpforte. Sie wurde von Mönchen des Dominikanerklosters errichtet und im Jahr 1283 an das Kloster Neuwerk verkauft. Anfang des 16. Jahrhunderts ging sie an die Stadt Halle. Nach einem Brand wurde die Neumühle 1582 durch die Stadt Halle abgerissen und neu gebaut. Daher vermutlich die Namensgebung.
Von diesem Neubau berichtet auch die Inschrift über dem Haupteingang:
HOC MOLENDINVM A SENATV
HVIVS VRBIS DENVO EXTRUC
TVM EST COSS : DNO IACOBO
REDEL ET DNO IOHAN KOST
ANNO 1582
Nicht endgültig geklärt ist das Verhältnis der Baumeister zueinander. Eine Notiz bei Olearius lässt zumindest Nickel Hoffmann als eigentlichen Urheber erscheinen, denn die in der Inschrift genannten Jakob Redel und Johann Kost sind zwar keine Ratsmitglieder, aber vermutlich auch nicht die Architekten. Olearius nennt uns Casparus Kost und Andreas Glaser mit dem Zusatz "N. H." Zudem will Schönermark an dem Eingang noch die Inschrift LAZARVS KOST ARCH gelesen haben. Damit stehen allein drei Personen mit demselben Nachnamen zur Verfügung. Gut möglich, dass sie im Auftrag des "Meisters" für ihn tätig waren, da Hoffmann eine Reihe von Großprojekten zu betreuen hatte und des Öfteren als Bauunternehmer agierte.
Die Mühle ist als zweistöckiger Putzbau mit einem mächtigen Giebel und einem Satteldach errichtet worden. 1769 und 1840 erfolgten jeweils Umbauten an den Gebäuden, so wurde teilweise Fachwerk verbaut.
Nachdem die alte Mühle bereits 1529 in den Besitz der Stadt überging, wurde der Neubau 1854 privatisiert. 1908 übernahmen die Hildebrandschen Muehlenwerke AG Boellberg die Mühle, stellten allerdings 1920 den Betrieb ein. Seither steht das Objekt leer und verfällt, da zwischenzeitlich erstelle Nutzungskonzepte bislang nicht umgesetzt werden konnten. Ende 2015 wurden 650.000 Euro zur Sanierung bewilligt, Anfang 2016 wurde das nördliche Nebengebäude abgerissen.
An der Außenmauer befinden sich historische Hochwassermarken, an der Hofseite Reliefsteine und eine Inschrift.