Die Schule in der Huttenstraße heißt heute "Grundschule Ulrich von Hutten" und war früher auch mal die "Hutten-Volksschule", doch bekannt ist sie allgemein als Huttenschule. Sie steht in direkter Nachbarschaft zum Südfriedhof, so dass in den Hofpausen das Geschrei der Kinder vom Schulhof auf den Friedhof schallt. Dennoch kann von einer gelungenen Standortwahl gesprochen werden, denn das helle Gebäude mit seinen Renaissancegiebeln passt recht gut dorthin, stellt auch in seinen Farben einen Kontrast zur Welt der Toten dar. Es ist im Übrigen gar nicht selten, dass Schulen neben Friedhöfen stehen, insbesondere in den Dörfern (Langenbogen, Groß-Gräfendorf, Schotterey), aber auch in Giebichenstein und anderswo. Das erklärt sich daraus, dass die ersten Schulen in den Küsterhäusern neben den Kirchen und deren Friedhöfen entstanden sind, wie es etwa in Schraplau noch zu sehen ist, so dass erst unsere Zeit darin einen merkwürdigen Kontrast sehen dürfte.
Das originelle Bauwerk ist aus der Luft am besten in seiner Ganzheit zu erkennen. Während die Hauptseite mit den Giebeln gen Osten und somit von der Huttenstraße abgewandt steht, gibt es mehrere Anbauten an der Westseite, und den Querbau im Norden, der den Eingang von der Huttenstraße aus ermöglicht. Eine recht enge Verwandtschaft besteht zum zeitgleichen Luisengymnasium in München von Theodor Fischer.