Durch die zahlreichen Vertriebenen aus Osteuropa waren auch zu DDR-Zeiten Kirchenneubauten notwendig. In Halle waren dies ausschließlich katholische Kirchen, etwa St. Marien am Rand der Silberhöhe oder St. Hedwig in Ammendorf.
In der Gütchenstraße wurde bereits im Jahr 1965 ein Stallgebäude zu einer katholischen Kirche umgebaut. Diese dem Heiligen Kreuz geweihte Kirche wurde im Folgejahr sogar zur Pfarrkirche erhoben. Einen Neubau begann man 1983 zu planen, doch dauerte es bis zum Jahr 1990 bis der Gemeinderat dem Entwurf von Ralf Niebergall zustimmte, wie man auf der Seite Kirche in Halle nachlesen kann.
Dadurch ist die Heilig-Kreuz-Kirche in Halle sowohl die letzte zu DDR-Zeiten geplante und zugleich die erste nach der politischen Wende von 1989 erbaute Kirche. Nach dem Abriss des bisherigen Gotteshauses erfolgte in den Jahren 1990 und 1991 der Neubau nach Plänen von Niebergall und Schaller, wie der Architekturführer Halle (Brülls/Dietzsch) berichtet.
Die Formsprache erinnert durch die spitzen Ecken an Bauten des Expressionismus, dennoch fällt sie im Straßenzug kaum ins Auge, da sie gut eingegliedert wurde. Auffällig ist der reizvolle Glockengiebel in der Westfassade. Die Kirche ist der fünfte katholische Kirchenneubau seit der Reformation in Halle.