In Halle gibt es wesentlich mehr Dorfkirchen als Stadtkirchen, was aus den Eingemeindungen des 20. Jahrhunderts resultiert. Unter ihnen finden sich vor allem mittelalterliche Bauten wie die Wenzelskirche in Radewell. Untersuchungen der Archäolgen und Kunsthistoriker ergeben für das südliche Sachsen-Anhalt immer wieder, dass hier Wehrkirchen nicht nachzuweisen sind, wenngleich die eine oder andere Kirche auf den ersten Blick so wirken mag. Ein gutes Beispiel dafür ist diese Kirche oberhalb der Elsteraue.
Bereits 1184 wird sie als Pfarrkirche erwähnt, und aus dieser Zeit dürften auch die ältesten Bauteile stammen. Insbesondere der Westquerturm ist typisch für romanische Kirchen dieser Region und an den Schallarkaden als romanischer Bau zu erkennen. Die Fenster am Schiff verweisen auf einen Umbau in der Barockzeit, auch die Stützpfeiler dürften erst aus dieser Zeit stammen.