Nicht nur in Halles Altstadt waren verschiedene Klöster, Kirchen und Kapellen zu finden, sondern auch in den direkten Vorstädten. Etwa im Südwesten in Glaucha, im Nordosten in Ringleben oder im Nordwesten mit dem Kloster Neuwerk. Neben diesem Kloster entwickelte sich im 12. Jahrhundert eine Siedlung, die anfangs Neudorf (1121 villa nova) hieß und bald eine eigene Kirche bekam. Dieser Ort zwischen Altstadt und Giebichenstein wurde erst im Jahr 1817 eingemeindet. Allgemein nimmt man an, dass die Kirche um 1140 entstand, da sich entsprechende Hinweise am Altar befinden.
Die Neumarktkirche St. Laurentius lässt sich aber auch architektonisch dem 12. Jahrhundert zuweisen, denn am Turm findet sich eine entsprechende Säule mit Blattkapitell, wie der Dehio ausführt. Später wurde die Kirche umgestaltet und bekam um 1570 ein eher gotisches Gewand, dann - um 1690 - ein barockes. Wie bei fast allen romanischen Kirchen im Großraum Halle blieb lediglich der Westquerturm unberührt. Nach einem Brand im Jahr 1984 wurde sie wiederhergestellt.
Rund um die Kirche finden sich Grabplatten des 16. Jahrhunderts und ein sogenanntes Erbärmdebild (Schmerzensmann) des 14. Jahrhunderts. Zudem sind auf dem Friedhof einige Persönlichkeiten der Stadtgeschichte beerdigt.