St. Maria-Magdalena ist die Kapelle der Moritzburg in Halle (Saale). Bereits vor der Fertigstellung des Sakralbaus werden 1503 die ersten Messen dort gehalten. Ein Wappengeviert aus dem Jahre 1509 deutet auf das Jahr der Vollendung hin, wobei ihre Weihe erst am 22.7.1514 - dem Tag der Heiligen Maria - durch Albrecht von Brandenburg vollzogen wurde. Aus diesem Anlass ließ der Kurfürst eine Weihetafel anfertigen, welche im Jahre 1515 in der Kapelle angebracht wurde. Sie ziert die übersetzte Inschrift (Quelle: http://www.halle-selk.de):
Gott dem Allmächtigen und der heiligen Magdalena als Schutzpatronin hat Albertus, von dessen Würde und Herkunft diese Zeichen künden, dieses Haus selbst geweiht im Jahre Christi 1514.
Als Bestandteil der Burganlage erlebte das Gebäude deren turbulente Geschichte gleichwohl mit. Im 30-jährigen Krieg wurde das Gewölbe zerstört und nur behelfsweise instand gesetzt. Zwischen 1690 und 1805 nutzten die Hugenotten die Kapelle für ihre Gottesdienste, bis sie in den halleschen Dom umzogen. Anschließend diente das Gotteshaus als Magazin für Heu und Stroh und kriegsbedingt als Lazarett.
Friedrich Wilhelm IV. war während einer Besichtigung der Burg derart beeindruckt, dass er deren Wiederaufbau förderte. Zwischen 1898 und 1899 erfolgte ein Umbau zur Universitätskirche; für Lehrzwecke wird ihre Orgel (erneuert 1990) noch heute. Ihre heutige Erscheinung hat St. Maria-Magdalena entstammt der Zeit um 1899, sodass sich neugotische (Kanzelaltar) und historistische (Chorfenster) Elemente vorfinden.