Die Dorfkirche von Dölau stellt auf ihre Art ein Phänomen dar, weil sie sich nordwestlich des alten Dorfes befindet, das sich von Südwesten nach Nordosten erstreckte. Sie wurde also scheinbar außerhalb des Dorfes auf einer Hangkante erbaut. Erich Neuß hat in seiner Wüstungskunde darauf hingewiesen, dass das Dorf im Jahr 1454 als wüst bezeichnet wird, Mitte des 16. Jahrhunderts aber bereits wieder besiedelt war.
Vermutlich erklärt sich so, also mit neuen Siedlern südlich des alten Dorfes, die besondere Lage, vielleicht wurde sie auch nur aufgrund der Höhenlage bevorzugt, denn die Kirche musste mit dem zweithöchsten Menhir Mitteleuropas konkurrieren, der nahen Steinernen Jungfrau, die ebenfalls erhöht in Sichtweite steht und von deren einstiger kultischer Bedeutung verschiedene Anhaltspunkte zeugen. Heute erstreckt sich der Ort hingegen bis an den Friedhof.
Die Kirche St. Nicolai et Antonii ist ein typisches Beispiel des Dorfkirchenbaus, besitzt einen romanischen Westquerturm und ein barock stark verändertes Schiff mit Südvorhalle und Dachgauben.