Die Skulpturen von Thomas Leu sind oft raumprägend wie das Spannungsfeld in der Magdeburger Straße oder aber die neue Viergelindenbrücke in Rostock (2001-2003). Er hat aber auch Kunstwerke in Gegenden geschaffen, wo sie nicht so sehr ins Auge fallen, etwa mehrere Metallplastiken im Jahr 2001 im Areal des Max-Planck-Institutes auf dem Weinberg ("Kopf", "Transformation").
Die am 29. August 2017 enthüllte Installation "Lebenslinien" steht ein wenig für beide Ansätze. Sie prägt zwar die Ecksituation der Straßen, doch ist sie nicht allzu dominant, da sie zum einen etwas zurückgesetzt steht und zum anderen am Rand des Heinrich-Lammasch-Platzes.
Zu sehen sind sich kreuzende, sich teils aber auch verfehlende unterschiedlich lange Linien, die eine Art Globus bilden. In einem Artikel von Detlef Färber (Was Kunst enthüllen kann, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 1. September 2017) ergänzte der Künstler, dass er sich auch durch seine in Halle lebende Großmutter zu dem Kunstwerk inspiriert fühlte, die er oft besuchte.
In Auftrag gegeben wurde die Skulptur von der Wohnungsgenossenschaft "Frohe Zukunft" e.G., die schon mehrfach durch die Stiftung von Kunstwerken in Erscheinung getreten ist, etwas bei der Grabungsstädte in der Karlsruher Allee (2005) oder beim "Freundlichen Mann" im Hinterhof an der Ludwig Wucherer Straße (2013).