Heiligenfiguren fanden sich früher an vielen Stellen in Halle, etwa am Alten Rathaus, an der Waage oder am Chor der Moritzkirche, doch es gibt auch heute noch eine Reihe, besonders an katholischen Kirchen und Pfarrhäusern, aber auch am Torturm der Moritzburg. Die häufigsten Figur war dabei der Heilige Moritz, der Bistumsheilige von Magdeburg, der sich heute am Osteingang der Moritzburg und am Moritzzwinger findet und früher auch am Rathaus angebracht war. Die Moritzkirche war die bedeutendste Kirche der Pfänner und wurde dementsprechend vielfältig geschmückt. An ihr finden sich außen unter anderem Wasserspeier, Relieffiguren oder auch ein Wappen der Stadt Halle, innen die berühmten gotischen Steinfiguren des Conrad von Einbeck.
Als Halle-Neustadt angelegt wurde, wurde bewusst auf den Bau einer eigenen Kirche für die Vorzeigestadt verzichtet. Die evangelischen Gläubigen konnten die benachbarten Dorfkirchen von Passendorf und Nietleben nutzen, und für die katholischen Christen wurde die bis dahin evangelische Moritzkirche am anderen Ufer der Saale verfügbar gemacht. Im Zusammenhang mit dieser Übergabe an die katholische Gemeinde fand eine Neuweihe als Pfarrkirche St. Mauritius und Paulus statt. Dieses neue Patrozinium fand im Jahr 1972 auch einen sichtbaren Ausdruck durch eine Figur von Günter Kaden, der seit 1967 in Halle bei Willi Sitte und Gerhard Lichtenfeld lernte und damals gerade die Restaurierung der Moritzkirche künstlerisch leitete.