Felix Nikolaus Alexander Georg Graf von Luckner (* 09.06.1881 Dresden, † 13.04.1966 Malmö) war ein deutscher Seeoffizier, Kapitän im Ersten Weltkrieg und Schriftsteller. Seine bedeutenste Funktion für die Saalestadt hatte er als deren Stadtkommandanten - der höchsten militärischen, richterliche und zivilen Instanz einer Stadt - inne.
Als im April 1945 die amerikanischen Truppen an Halle heranzogen, drohten sie die Stadt zu bombardieren. Gemeinsam mit Major a.D. Karl Huhold verhandelte er mit dem Kommandanten der 104. Infanteriedivision der USA ("Timberwolves") einen Aufschub der Bombardierung, um das deutsche Militär entgegen dem "Führerbefehl" (Verteidigung der Stadt bis zum Letzten) abzuziehen. Dies rettete die Stadt vor der Zerstörung.
Seine angeblich positive Haltung gegenüber dem nationalsozialisten Regime und seine durch die Nazis behaupteten pädophilen Neigungen sollen der Grund sein, warum Luckner bislang in Halle in keiner Form geehrt wurde. In den USA erhielt er über 100 Auszeichnungen, er wurde für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen und ihm wurde 1953 das Große Verdienstkreuz verliehen. In Halle durfte er lediglich den Feierlichkeiten zur 1000-Jahrfeier 1961 als Gast beiwohnen.
Auf Initiative der FDP wurde 2012, wenige Wochen nach der Übergabe Gedenktafel der Stadt, vis-à-vis dieser an der Nordfront des ehemaligen Kaufhaus Lewin (heute Thalia) eine Ehrentafel angebracht, die sowohl an die Befreiung als auch an deren Beteiligte:
- Karl Huhold (Major)
- Prof. Walter Hülser (Mediziner)
- Prof. Theodor Lieser (Chemiker, ließ Flugblätter für den Rückzug drucken)
- Felix Graf von Luckner (Stadtkommandant, Verhandlungsführer)
- Dr. Nikolas Weins (Lazarettarzt)
erinnert. Bereits seit dem Jahr 2002 gibt es ein Denkmal am historischen Treffpunkt der Unterhändler.