Es ist selten, dass einem Rechtsanwalt eine Gedenktafel gewidmet wird, aber an Hans Litten (1903-1938) wird völlig zu Recht erinnert, wenngleich er nur drei Jahre in Halle lebte. Er wurde hier, in der Burgstraße 43, geboren, und kam bereits 1906 mit seiner Familie nach Königsberg. 1927 ging er nach Berlin, wo er bald ein prominenter Verteidiger von Arbeitern wurde, der immer wieder Anklage wegen faschistischer Überfälle durch SA-Rollkommandos erhob und nachzuweisen versuchte, dass es sich dabei um von der NSDAP geplante und somit gezielte Aktionen handelte. In einem dieser Prozesse stellte er 1931 Adolf Hitler bloß, indem er ihm Zitate von Joseph Goebbels entgegenhielt. Dies, aber auch seine politisierten Verteidigungsreden, spielte sicher eine Rolle bei seiner Verhaftung nach dem Reichtagsbrand. Nach fünf Jahren in verschiedenen Konzentrationslagern beging er am 5. Februar 1938 Selbstmord im KZ Dachau.