Richard von Volkmann (1830-1889) war ein deutscher Chirurg, der unter dem Pseudonym Richard Leander auch als Schriftsteller tätig war. Geboren in Leipzig, besuchte er die Schule in Grimma, studierte in Halle, Gießen und Berlin und kehrte 1857 nach Halle zurück, wo er in der Chirurgischen Universitätsklinik alle Stationen durchlief. Er wohnte und praktizierte in der Großen Märkerstraße, später in der Emil-Abderhalden-Straße, wo sich noch heute seine Villa befindet.
Während der Kriege (1866, 1870/71) nahm er wichtige Positionen (Chefarzt, konsultierender Generalarzt) in Lazaretten ein. Später wurde er Ehrenbürger von Halle, bekam das Adelsprädikat und verschiedene Orden. Heute vergibt die Mitteldeutsche Chirurgenvereinigung alljährlich die Volkmann-Medaille und in zahlreichen Städten, so auch in Halle, gibt es Volkmannstraßen.
Er begründete die moderne wissenschaftliche Orthopädie, in der noch heute Volkmann-Kontraktur, -Schiene und -Dreieck nach ihm benannt sind. Seine literarischen Arbeiten umfassen vor allem Märchen, die er zum Teil während der Kriegszüge schrieb und die als stimmungsvoll, kunstsinnig und volkstümlich gelten, wohingegen seine Gedicht als blass beschrieben werden. Volkmann, der den Umzug vom Domplatz in die Universitätskliniken intensiv begleitete, war der einzige Mensch, der beide Standorte leitete und ist auf dem Stadtgottesacker beerdigt. Sein bedeutendster Schüler Feodor Krause (1857-1937) wurde zugleich auch sein Biograph.
Das Denkmal vor der Chirurgischen Universitätsklinik in der Magdeburger Straße stammt von seinem Neffen Artur Volkmann (1851-1941). Es ist im Winterhalbjahr, also zirka von November bis Ende März nicht zu besichtigen, da dann es zur Sicherheit mit einem Holzkasten umgeben wird. Im Jahr 2009 wurde eine Büste im Universitätsklinikum geschaffen, die an Volkmann erinnert.