Eine äußerst schlichte Tafel erinnert in der Brüderstraße an Peter Krukenberg (1787-1865). Er hat sich in vielerlei Hinsicht verdient gemacht, wobei es nur eine Randnotiz ist, dass er der Großvater von Friedrich Ernst Krukenberg (1871–1946; Pathologe; der Krukenberg-Tumor und die Krukenberg-Spindel wurden nach ihm benannt), Georg Krukenberg (1856-1899; Gynäkologe) und von Hermann Krukenberg (1863–1935; Mediziner; entwickelte die Krukenberg-Plastik) war.
Nach seiner Ausbildung in Niedersachsen (Königslutter, Braunschweig, Göttingen) kam er im Jahr 1811 nach Berlin und schloss sich dem berühmten Lützowschen Freikorps an. Im Jahr 1815 heiratete er die Tochter von Johann Christian Reil (1759-1813), wie diese Jahre der Befreiungskriege überhaupt äußerst ereignisreich für ihn waren: er erkrankte an Typhus, wurde außerordentlicher Professor der Medizinischen Fakultät der Universität Halle (1814), legte sein Staatsexamen ab (1815) und wurde zum Leiter der Universitätsklinik.
Bereits ein Jahr später verwirklichte er seinen eigentlichen Traum und gründete eine "ambulatorische Klinik" in seinem Wohnhaus in der Brüderstraße 5, wie man im Artikel von Hans Walter in der Neuen Deutsche Biographie (Bd. 13, 1982) nachlesen kann. Er blieb der Saalestadt trotz zahlreicher Rufe treu und machte sich um die Organisation des Klinikbetriebes und der Ausbildung der Ärzte verdient, indem er erstmals in Deutschland Fächer wie Chirurgie, Dermatologie, Gynäkologie oder Psychiatrie in die Universitätsausbildung einbezog.
Er genoss die Unterstützung der Universität, der Stadt Halle und des preußischen Staates und gründete im Jahr 1857 eine eigene Stiftung, die Stipendien vergab. Auf Krukenbergs Engagement geht auch die neue Universitätsklinik am Domplatz zurück. Er lehrte fast ein halbes Jahrhundert lang in Halle (1814-1861), gehörte der Freimaurerloge Zu den drei Degen an, wurde zum Mitglied der Leopoldina gewählt und ist auf dem Stadtgottesacker beerdigt. Neben der Gedenktafel an seinem Wohnhaus erinnert auch die Krukenbergstraße an ihn.