Prof. Dr. Johann Christian Reil (* 20.02.1759 Rhaude, † 22.11.1813 Halle) war einer der bedeutensten Mediziner des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts und Wegbereiter der romantischen Medizin. Er wirkte u.a. als Anatom, Chirurg, Gynäkologe und Augenarzt; darüber hinaus gilt er heutzutage auch als Begründer der Psychatrie.
Ab 1780 studierte Reil in Halle unter Professoren Meckel und Goldhagen und wurde in dieser Zeit Miglied der Freimauerloge "Zu den drei Degen" und ab 1793 der Leopoldina. Ab 1787 lehrte er an der halleschen Universität.
Außerdem praktizierte Reil. Zu seinen berühmtesten Patienten gehören Johann Wolfgang von Goethe und Wilhelm Grimm. Eines seiner bedeutensten Werke ist die "Erkenntnis und Kur der Fiber", in der er Symptome und Heilmethoden von Fiebererkrankungen definierte.
1807 kaufte Reil den Gesundbrunnen, um dessen Wasser zur Heilung von Verletzten zu verwenden.
Anfang Oktober 1813 übernahm er die Leitung der Militärhospitäler in Halle und Leipzig, die die Verwundeten der Befreiungskriege versorgten. Er erlebte die Völkerschlacht bei Leipzig dabei direkt mit und erkrankte in dieser Zeit an Typhus. Diese Krankheit zwang ihn zur Heimkehr nach Halle und führte zu seinem Tod. Seine Frau verstarb wenige Tage nach ihm. Seine Grabstätte befindet sich auf dem nach ihm benannten Reilsberg.
Das heutige Denkmal ist ein Nachguss aus dem Jahr 1947, nachdem das 1913 in der Magdeburger Straße aufgestellte Denkmal 1942 eingeschmolzen wurde (heute befindet sich dort eine Büste zu Ehren Wilhelm Roux').