An den ersten bekannten afrikanischen Akademiker Deutschlands erinnert seit dem Jahr 1975 eine Gedenktafel am Universitätsring. Da über das Aussehen von Anton Wilhelm Amo nichts bekannt ist, schuf man lediglich eine schlichte Texttafel am Universitätsring vor dem Robertinum und somit in direkter Nähe zum Hauptgebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU).
Dort befand sich bereits die Plastik Freies Afrika von Gerhard Geyer, die an die Unabhängigkeit Ghanas erinnern soll. Da Amo selbst aus Ghana stammte, erschien dies damals als sinnvolle Ergänzung. Sie führte allerdings dazu, dass die Plastik als Denkmal für Amo missverstanden wurde, weshalb im Jahr 2021 die Gedenkstätte um eine erklärende Tafel ergänzt wurde, die sie von der Amo-Gedenktafel differenziert.
Die Erforschung des Lebens von Anton Wilhelm Amo untersucht zudem seit dem Jahr 2019 eine Arbeitsgruppe der MLU, die ein Jahr später in eine Rektoratskommission umgewandelt wurde. Weder sein Geburtsjahr noch seine Sterbedatum sind sicher überliefert. Bekannt ist lediglich, dass er als Kind im Jahr 1707 nach Europa gebracht wurde. Über Amsterdam kam er nach Braunschweig an den Hof sowie zum Studium im Jahr 1727 nach Halle.
In Halle studierte Amo an der Philosophischen und Juristischen Fakultät, ab 1730 lehrte er in Wittenberg. Dort promovierte er zum Doktor der Philosophie und kehrte im Jahr 1736 nach Halle zurück. Er verweilte erneut drei Jahre in der Stadt und wechselte dann nach Jena. Einige Jahre später soll er nach Axim in Ghana zurückgekehrt sein. In Shama (Ghana) befindet sich ein Grabstein, der seinen Tod für das Jahr 1784 vermeldet. Allerdings wurde dieser erst später geschaffen.
Literatur