Friedrich David Ferdinand Hoffbauer (1790-1864), geboren in Isselhorst bei Gütersloh als siebentes von acht Kindern des dortigen Pastors, kam nach dem Tod beider Eltern mit fünf Jahren zu seinem Onkel in die Nähe von Halle in Westfalen, der ihn dann 1805 nach Halle (Saale) gab, wo er die Latina absolvierte und zu studieren begann. Er wurde Mitglied der studentischen Landsmannschaft „Marchia“ (Märker) und schnell deren Senior. Angeworben durch Studenten aus Berlin, die im Namen des Turnvaters Jahn nach Freiwilligen suchten, flohen sie zusammen mit Mitgliedern der Landsmannschaft „Pomerania“ aus dem französisch besetzten Halle über Brehna und Wittenberg (damals Sachsen) nach Zinna (Preußen), und gelangten von dort nach Breslau. Auf die nun folgende Zeit bezieht sich die allmählich zuwachsende Gedenktafel auch, wenn sie verkündet:
Hier wirkte Pastor
F D Fried Hoffbauer
1817-1864
Ein Fuehrer und Held
der Freiheitskriege"
Das ist freilich eine maßlose Übertreibung, denn Hoffbauer hat mit dem Lützowschen Freikorps die Schlachten von Leipzig und Lützen "verpasst", und wurde kurz darauf bei Kitzen gefangen genommen. 1815 meldete Hoffbauer sich erneut freiwillig, diesmal für das Regiment Peter v. Colombs. Da er zuvor noch sein Examen beendete, verpasste er auch die Schlacht von Belle Alliance (war gerade in Köln), hat also trotz der Teilnahme an zwei Feldzügen nie an einem einzigen Gefecht teilgenommen. Da er zudem lediglich von seinen Kameraden gewählter Hofjäger (Unteroffizier) war, ist es schlichtweg falsch, ihn einen "Führer der Freiheitskriege" zu nennen. 1863-1869 veröffentlichte sein Schwiegersohn J. A. Voigt eine 400seitige Wiedergabe dieser zwei Jahre, die trotz aller Lobhudelei ein interessantes Charakterbild ergibt.
Sein Sohn Otto Hofbauer, der sich nur mit einem 'f' schrieb, wurde sein Nachfolger als Pastor von Ammendorf und blieb es zwanzig Jahre lang. Vielleicht geht die Tafel auf ihn zurück.