Julius Kühn (1825-1910) stammte aus der Oberlausitz, absolvierte seine Ausbildung in Dresden und Bonn-Poppelsdorf und promovierte im Jahr 1856 in Leipzig. Er wirkte zeitweise als Gutsverwalter in Bunzlau (Niederschlesien, polnisch Bolesławiec), Agrarwissenschaftler in Proskau (Oberschlesien, poln. Prószków), sowie als Wirtschaftsdirektor in Groß Glogau (Niederschlesien, poln. Głogów).
Im Jahr 1862 wurde er an die Universität Halle-Wittenberg berufen, wo er umgehend (1863) das Institut für Landwirtschaft gründete und an diesem bis 1895, nach anderen bis 1909 lehrte. Er veröffentlichte in dieser Zeit auch programmatische Schriften zur Konzeption des Studiums der Landwirtschaft.
Verdient machte er sich vor allem um die Erforschung und Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten sowie um die Etablierung der Agrarwissenschaften in der Hochschullandschaft. In Halle sind nach ihm eine Straße im Thaerviertel, das Museum für Haustierkunde und das Julius-Kühn-Haus benannt. Er erhielt zahlreiche Orden, auch wurden Auszeichnungen nach ihm benannt und eine von ihm begründete Zeitschrift unter dem Namen "Kühn-Archiv" mit Unterbrechungen bis zum Jahr 1997 weitergeführt.
Neben den Büsten, die anlässlich des 50jährigen Jubiläums im Jahr 1913 seiner Gründung entstanden (Thaer, Rimpau), hat seine Büste anlässlich des 100. Geburtstages im Jahr 1925 einen würdigen Platz gefunden. Mit dem Umzug der Agrarwissenschaften auf den Weinberg Campus kam die Frage nach dem Verbleib der Denkmäler auf, die schließlich so gelöst wurde, dass sie am alten Standort, an dem das GSZ entstand, verbleiben sollen, dass aber die Leipziger Gießerei Noack Kopien für den neuen Standort anfertigt. Diese wurden am 31. Mai 2013 enthüllt. Die Stele seiner Büste trägt die Inschrift:
Dem Begründer
des landwirtschaftlichen
Universitaetsstudiums
von Schülern und Freunden
errichtet 23. Oktober 1925