Der Mord an Karl Meseberg (1891-1919) hat wesentlich zur Radikalisierung der Arbeiterschaft beigetragen, da die Art und Weise des Umgangs mit der Leiche als besonders schändlich bezeichnet werden muss. Meseberg war Führer der aufständischen Matrosenkompanie Halle, und hatte als solcher aktiv an der Novemberrevolution 1918 mitgewirkt. Fünf Monate später wurde er im Jahr 1919 am 13. März vom Freikorps Halle gefangen genommen und schwer verletzt von der Hafenbahnbrücke in die Saale geworfen, in der er dann ertrank.
Erst sechs Tage später fand man den toten Körper und trotz der Schrecken des Ersten Weltkrieges entstand eine Welle der Empörung über diesen Mord, so dass seinen Leichnam Tausende Menschen zum Südfriedhof begleiteten, ein Prozedere, das in den kommenden Jahres des öfteren wiederholt werden sollte, da bald die Opfer des Kapp-Putsches (1920), des Märzaufstandes (1921) und des Massakers im Volkspark (1925) zu ihren Gräbern geleitet werden mussten. Die Hafenbahnbrücke wurde später zur Karl-Meseberg-Brücke, eine Straße zwischen der Merseburger Straße und der Turmstraße ebenfalls nach ihm benannt. Dort befindet sich auch das Karl-Meseberg-Denkmal.