In Halle wurden ab 1934 Flugzeuge gebaut. Dieser Fakt ist vielen Einwohnern bekannt. In den Siebel-Flugzeugwerken in der "Frohen Zukunft", welche von 1939-1945 nicht öffentlich erreichbar waren, wurden neben Reise- und Verkehrsflugzeugen auch Aufklärer und Bomber hergestellt. Weniger bekannt oder verdrängt wird der Umstand, dass ab 1944 Zwangsarbeiter (anderssprachige/andersdenkende Häftlinge, Kriegsgefangene) des KZ-Außenlagers Birkhahn eingesetzt wurden.
Das Außenlager Birkhahn wurde am 01.08.1944 im eingemeindeten Ort Mötzlich nahe der Flugzeugwerke errichtet und bestand bis zum 31.03.1945. Das Lager gehörte zum KZ Buchenwald und war eines von 114 dieser Art in Halle während der Epoche des Nationalsozialismus. In Birkhahn waren zu Spitzenzeiten 1.025 Häftline untergebracht (September 1944), deren Anzahl jedoch durch die Zwangsarbeit und verschiedene Bombenangriffe auf 637 per 01.12.1944 sank.
Um dieses traurige Kapitel der deutschen und vor allem der halleschen Geschichte nicht versiegen zu lassen, wurde vom halleschen Künstler Bernd Kleffel eine Plastik angefertigt, die an einen hockenden David erinnert. Zusammen mit einer Gedenktafel mit der Inschrift:
Den Opfern des KZ-Außenlagers Buchenwald Halle-Mötzlich August 1944-März 1945
stellt sie das "Denkmal für die Opfer des KZ-Außenlagers Buchenwald der Siebel-Flugzeugwerke Halle-Mötzlich" (vollständiger Titel) dar.