Die jüdische Trauerhalle in der Dessauer Straße war laut dem Denkmalverzeichnis der Stadt "die bedeutendste Architekturschaffung des Expressionismus in Halle". Leider wurde das originelle Bauwerk durch einen Umbau in den späten 1930er Jahren zerstört.
Die Gestaltung der Außenfassade, die an einen Kristall erinnerte und zugleich an die Geometrie des Davidsterns angelehnt war, wich einem schlichten Bauwerk ohne markante Wirkung, das zunächst als Altenheim firmierte und bis heute erhalten ist.
Im Dritten Reich (1933-1945) diente das Gebäude als Sammelstelle für die aus ihren Wohnungen vertriebenen und enteigneten Juden der Stadt, aber auch für jüdische Bewohner anderer Regionen Deutschlands. Von hier aus wurden sie in die Konzentrationslager - insbesondere nach Thersienstadt und Auschwitz - deportiert.
An diesen letzten Aufenthalt vor ihrer Ermordung soll die Gedenktafel an der Hausfassade erinnern, weshalb am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, dort Kranzniederlegungen stattfinden. Zudem berichtet sie aus der Geschichte des Bauwerks.