Unter dem Begriff „Märzgefallene“ verstand man im 20. Jahrhundert vor allem die Opfer des Kapp-Putsches, seltener auch die Toten des März 1921. Sie genossen in der Deutschen Demokratischen Republik ein durchaus hohes Ansehen, da sie als Vorkämpfer der Sozialistischen Republik angesehen wurden. Auf mehreren Friedhöfen in Halle, etwa in Ammendorf, auf dem Südfriedhof oder in Wörmlitz, sowie an weiteren Stellen wie südlich von Lettin, in der Burgstraße oder in der Galgenbergschlucht gibt es Gedenkstätten für sie, doch die wichtigste war jene auf dem Gertraudenfriedhof, wo am 29. März 1920 115 Tote beerdigt wurden. Die Anlage wurde im Jahr 1921 von Richard Horn geschaffen und bestand aus einem Erdhügel, an dessen Fuß sich Keramiktafeln befanden.
Im Dritten Reich wurde diese Gedenkstätte zerstört, so dass man im Jahr 1947 eine neue Gedenkplatte schuf. Diese entwarf erneut Richard Horn, der eine Reliefplatte aus Silumin schuf. Dieses neue Denkmal zwischen dem Obelisken und den Gedenkanlagen für die Soldaten der Weltkriege wurde offiziell den Opfern des Faschismus gewidmet und fasste darunter auch die 26 Toten von 1919-1921 sowie die neun Toten des Blutsonntages 1925 zusammen. Die Auflistung der Namen aus dem Zeitraum 1933-1945 zeigt dann aber, dass einzig der sozialistischen Opfer gedacht wird, so dass es eigentlich zwei Gedenkorte für diese allein auf dem Gertraudenfriedhof gibt, sowie eine weitere Anlage auf dem Südfriedhof. In allen drei Gedenkstätten wird der Toten von 1920 bis 1945 gedacht. Die Überschrift lautet:
Unsterbliche Opfer!
Sie sanken dahin
Unter den zweispaltigen Namensauflistungen und der in der Mitte platzierten Fackel steht:
Ich war! – Ich bin!
Ich werde sein!