Der Wörmlitz-Böllberger Kriegerverein formierte sich drei Jahre nach dem Deutsch-Österreichischen Krieg (1866) und bemühte sich darum, das Andenken an die Schrecken des Krieges zu bewahren. Anlässlich des siebenten Jahrestages der Schlacht von Königgrätz pflanzte man vor einem ihrer Vereinslokale, dem "Kaffeegarten Kurzhals" (dann "Niele's Kaffegarten") in Altböllberg eine Eiche, die bis heute erhalten ist. Sie ist nicht der einzige Baum im Stadtgebiet, der als Gedenkstätte angedacht ist. So gibt es eine Sedaneiche in Reideburg, Friedenseichen auf der Würfelwiese oder auch eine Friedenseiche in Halle-Neustadt.
Gepflanzt wurde sie von Johann Christian Naumann, dem Ortsschulzen und Waldwärter von Böllberg, der sie dem Verein zum Geschenk machte. Als 1886 die Aufwertung dieser Eiche beschlossen wurde, geschah Erstaunliches: Als am 3. Juli 1887, dem 21. Jahrestag der Schlacht von Königgrätz die neue Einfassung des Umfassungsgitters eingeweiht wurde, erschienen der Kaiser Wilhelm I., die Kaiserin Augusta, der Kronprinz Friedrich Wilhelm, die Prinzessin Victoria, Reichskanzler Otto v. Bismarck und Generalstabschef Hellmuth v, Moltke um der Ansprache des Pastors der Böllberger Kirche zu lauschen.
Leider hat sich weder das sechseckige Gitter auf Sandsteinsockel noch die Gedenkplatte erhalten, da sie - paradoxerweise - nach dem Zweiten Weltkrieg defekt waren und nicht mehr repariert wurden. Manfred Jäntsch, der dies dankenswerter Weise publik gemacht hat, berichtet in seinem Heft zum Wörmlitz und Böllberg auch einen in einer Urkunde deponierten Widmungsspruch.