Noch heute grenzen viele Menschen ihre Grundstücke mit Steinen ab. Besonders häufig kann man das bei Parkplätzen beobachten. Früher wurden auch die Grenzen von Feldern, von Gemeinden und von Kleinstaaten „versteint“. Die meisten dieser Steine sind verschwunden, so dass sich Wernfried Fieber und Reinhard Schmitt für den Raum Halle besonders mit ihnen auseinandergesetzt haben. Bei ihrer Suche (Kleindenkmale – Definition und Typologie. Beispiele aus Halle und dem Saalkreis, 2000) fanden sie unter anderem einen Stein am Wehr in Böllberg, der mit einem „B“ in barocker Schrift verziert ist.
Die Stein zeugt somit davon, dass die Rabeninsel in der Zeit, in der er gesetzt wurde, bis hin zur Südspitze zu Böllberg gehörte. Damals gab es noch keine Brücke, die auf die Insel führte, die sich von Böllberg nach Wörmlitz erstreckt. Andere Grenzsteine in Halle trugen Wappen. So stand nahe der Moritzkirche ein Stein mit den Wappen von Halle auf der einen und dem der Talstadt auf der anderen Seite. Erhalten hat sich ein Grenzstein mit Wappen zum Beispiel mit dem Schäferstein bei Langenbogen. Ihre Fortsetzung fand diese Tradition zum Beispiel in den Wappen auf dem Brückenpfeiler der Genzmer Brücke. An der einen Seite ist das von Halle, an der anderen Seite das von Glaucha angebracht. Als Flurgrenzstein ist der Stein hier wohl letzter Zeuge innerhalb Böllbergs, als Exemplar mit einem Buchstaben ist er wahrscheinlich sogar in ganz Halle der letzte seiner Art. Die anderen scheinen Hochwasser und Menschen beseitigt zu haben.